Mobilität und Energiegewinnung zählen zu den wohl wichtigsten Bereichen des modernen Lebens. Neben der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern im Verkehr sind es auch die Schadstoffemissionen, die bei der Beförderung von Millionen Fahrgästen im öffentlichen Verkehr entstehen, der Transport von Waren und Gütern rund um den Globus sowie vor allem die Erzeugung von Energie, die uns zunehmend vor neue Herausforderungen stellen.

Heimische Spitzenforschung zählt zu den Weltbesten
Das Large Engines Competence Center am Campus der TU Graz betreibt Forschung im besonders anspruchsvollen Bereich der Großmotorentechnik. Andreas Wimmer, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums: „Für uns steht die Entwicklung umweltfreundlicher, effizienter und robuster Großmotoren im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es, die Grundlagen für den Technologiesprung zur nächsten Generation von Gas- und Dual Fuel-Motoren zu schaffen. Es geht darum, durch die Veränderung einzelner Komponenten mehr Leistung bei weniger Verbrauch und verringerten Emissionen zu erreichen. Zudem beschäftigen wir uns mit Fragestellungen rund um die Kraftstoffqualität und die Entwicklung der Abgasgrenzwerte. Dafür können wir auf eine umfassende Prüfstandinfrastruktur zurückgreifen. Unsere Motoren werden in unterschiedlichsten Bereichen wie beispielsweise in Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie als Antrieb für Lokomotiven oder auch im Marinebereich für Kreuzfahrtschiffe oder für riesige Frachtschiffe eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern erlaubt uns die permanente Weiterentwicklung unserer Methodik und die Verbesserung unserer Konzepte im Bereich der Verbrennungstechnologien für Großmotoren. In Kooperation mit unseren Partnern, darunter alle relevanten Technologieführer, betreiben wir Spitzenforschung im internationalen Kontext.“

Großmotorenforschung für nachhaltige Energie- und Transportlösungen
Erst im Dezember 2015 wurde auf der UN-Klimakonferenz in Paris ein neues Klimaabkommen für alle 194 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention beschlossen und damit der Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll festgelegt: Um zu verhindern, dass die Erderwärmung weiter zunimmt, müssen die weltweiten Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 40 bis 70 Prozent reduziert werden. Die Pläne der EU sehen vor, den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) bis 2030 um mindestens 40 Prozent – im Vergleich zu 1990 – zu reduzieren. Das LEC in Graz leistet dazu mit seinen nachhaltigen Lösungen im Bereich Großmotorenforschung einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion von CO2 und Luftschadstoffen. Beim Klimaschutz geht es nicht nur darum, die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch um umweltbelastende Luftschadstoffe wie Stickoxyde und Kohlenwasserstoffe. Wimmer: „Großmotoren verursachen besonders viele Emissionen. Innovative Konzepte zur Emissionsreduktion in diesem Bereich sind daher gefragter denn je. Am LEC behandeln wir dieses Thema sehr umfassend. Wir arbeiten daran, den Wirkungsgrad dieser Motoren zu erhöhen, und können damit auch die CO2-Emissionen für unsere Umwelt verringern. Ein höherer Wirkungsgrad senkt zudem den Kraftstoffverbrauch und damit auch die Kosten für die Betreiber. Darüber hinaus ist die Reduktion von umweltbelastenden Luftschadstoffen ein weiterer immens wichtiger Teil unserer Forschungstätigkeit.“

Intelligente Konzepte überzeugen
Aktuell wird am LEC beispielsweise an einem Projekt zur wirtschaftlichen und CO2-neutralen Energieerzeugung aus Biomasse-Holzgas gearbeitet. Holzgas entsteht unter anderem während des Herstellungsprozesses von Biomasse und kann etwa anstelle von Diesel verwendet werden, wenn ein Verbrennungsmotor entsprechend modifiziert wurde. Die Verunreinigungen des Gases stellten bislang aber ein großes Problem für die effiziente Nutzung von Holzgas dar. Mit dem neuen LEC-Gasmotorenkonzept hat man dieses Problem in den Griff bekommen. In der Vorbereitungsphase befindet sich derzeit gerade ein besonders nachhaltiges Projekt des LEC für den Marinebereich für CO2-neutrale Antriebskonzepte von Schiffen.

Forscherinnen und Forscher für das LEC-Team gesucht
Um Spitzenforschung auf höchstem Niveau betreiben zu können, die nachhaltig dazu beiträgt, die Umwelt auch für die nachwachsenden Generationen zu erhalten, braucht es kluge und engagierte Köpfe mit viel technischem Know-how und einer besonders großen Affinität zu Motoren. Dazu wünscht sich das LEC vor allem noch mehr weibliche Kompetenz im Team. Wimmer: „Ich halte es für extrem wichtig, die weibliche und auch die männliche Sicht in unterschiedliche technische Fragestellungen, mit denen wir uns hier befassen, miteinzubeziehen. Aus Erfahrung am LEC, aber auch von meiner Lehrtätigkeit an der TU Graz weiß ich, dass sich daraus immer spannende und interessante neue Aspekte ergeben können, die zu großartigen und innovativen Lösungen führen. Ein höherer Frauenanteil würde sowohl für unser Team am LEC aber auch für die technischen Studienfächer an den Universitäten und Hochschulen – derzeit sind es bei uns im Maschinenbaubereich nur zwei (!) Prozent – sicherlich eine Bereicherung sein.“

Technische Berufe schaffen Zukunft
Der Bereich Engineering und Technik bietet generell hervorragende Perspektiven in Bezug auf die persönliche Karriereplanung – vor allem im Fachgebiet Motoren gilt es sehr viele interessante Aufgaben für die Zukunft im Hinblick auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit zu lösen. Dabei erweist sich die intensive Zusammenarbeit mit der TU Graz und der Industrie – auch international – als ganz besonders förderlich. Denn damit ergeben sich immer wieder neue und spannende Fragestellungen für das LEC-Team. Wimmer: „Bei der Vergabe von Positionen am LEC geht es uns sowohl um die fachliche Kompetenz als auch um die soziale Intelligenz der Bewerberinnen und Bewerber. Ein Job in unserem Team am LEC ist zudem die Chance für engagierte Technikerinnen und Techniker nicht nur ihre Leidenschaft und Begeisterung für Großmotoren weiterzuentwickeln. Es ist in diesen Tagen auch eine wirklich gute Möglichkeit, aktiv einen Beitrag zur Entwicklung umweltschonender Energien und Transporttechnologien zu leisten.“

Das LEC setzt auf Chancengleichheit und Vielfalt
Das Large Engines Competence Center sucht derzeit innovative Persönlichkeiten mit Engagement, Forschungstalent und Motivation aus den unterschiedlichsten technischen Fachrichtungen. Konkrete Jobangebote finden Interessierte unter: https://www.lec.at/jobs

 

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. techn. Andreas Wimmer
LEC GMBH
Inffeldgasse 19
8010 Graz
Tel: +43 (316) 873-30101
E-Mail: office@lec.tugraz.at

Berichterstattung

Der Standard.at - Karriere, 5. Jänner 2016
http://derstandard.at/2000028443605/Jobs-mit-hervorragender-Perspektive-am-LEC-Graz-zu-vergeben, 5. Jänner 2016, 12:30