Grüne Großmotoren als Treiber für eine klimaneutrale Zukunft

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums und der achtjährigen Verlängerung als COMET K1 Kompetenzzentrum für grüne Energie- und Transportsysteme wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Beitrag des Large Engines Competence Center (kurz LEC) und der österreichischen Großmotorenindustrie, vertreten durch die 12 CIMAC NMA Mitgliedsunternehmen, zur grünen Transformation präsentiert. In diesem Rahmen wurde auch erstmals eine von der WKÖ in Auftrag gegebene Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche präsentiert. Die Großmotorenbranche in Österreich umfasst 25 Unternehmen, die mit rund 15.200 Beschäftigten einen Gesamtumsatz von 4,65 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Exportquote liegt bei über 90 Prozent. Mit ihren Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung leistet die Branche einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele.
Weitere Themen der PK waren die Entwicklung klimafreundlicher Zukunftstechnologien im Energie- und Verkehrssektor, der Beitrag von Großmotoren zur langfristigen Stabilisierung der Energienetze und die hervorragenden Jobaussichten in der Branche.

Die Podiumsgäste (in alphabetische Reihenfolge)
  • Rainer Aufischer | Senior Consultant und vormaliger CTO Miba Bearing Group sowie Vorsitzender der CIMAC Austria National Membership Association | MIBA + CIMAC NMA
  • Barbara Eibinger-Miedl | Wirtschaftslandesrätin | Land Steiermark
  • Jörg Fettes | Senior Vice President Business Unit Large Engines | Bosch Österreich
  • Emmanuel Glenck | Bereichsleitung Thematische Programme | FFG
  • Renate Kepplinger | Wasserstoffexpertin und Referentin in der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik | Wirtschaftskammer Österreich
  • Stephan Laiminger | Chief Technologist | INNIO Jenbacher
  • Helmut List | Chief Executive Officer | AVL List
  • Jaqueline Matijevic | Abteilungsleiterin Mobilitäts- und Verkehrstechnologien Sektion | Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
  • Andreas Wimmer | Chief Executive Officer & Scientific Director des LEC und Professor am Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme der TU Graz | LEC + TU Graz

Moderation: Gernot Frischenschlager

Aufzeichnung der Veranstaltung hier zum Nachschauen:

Mehr Fotos zur 20-Jahr Feier finden Sie hier: https://www.lec.at/news-entries/20-jahre-lec/

 

Weiterführende Informationen zum Pressegespräch:

Fotos und Grafiken können lizenzfrei verwendet werden bei Copyright-Angabe © LEC GmbH

Statements der PodiumsteilnehmerInnen

RAINER AUFISCHER, MIBA & CIMAC NMA

„Als österreichische Landesorganisation der CIMAC, dem weltweiten Verband der Großmotorenindustrie, vertreten wir alle Unternehmen, die Großmotoren und deren Komponenten herstellen, sowie Entwicklungsbetriebe und Forschungseinrichtungen für Großmotoren. Mit rund 15.200 Beschäftigten, einem Gesamtumsatz von 4,65 Milliarden Euro und einer Exportquote von über 90 Prozent ist die Branche ein relevanter österreichischer Wirtschaftsfaktor und ein Vorreiter im Bereich Green Tech. Die österreichische Großmotorenbranche ist sich ihrer Verantwortung seit vielen Jahren bewusst und wird auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele leisten.
„Großmotoren werden zunehmend als Teil der Lösung der Energiefrage verstanden. Damit können die Industriepartner sich unvoreingenommen den technischen Herausforderungen widmen. Die Miba wird auch in Zukunft mit leistungsbestimmenden Komponenten zu erfolgreichen neuen Motorgenerationen beitragen“

Rainer Aufischer | Senior Consultant und vormaliger CTO Miba Bearing Group sowie Vorsitzender der CIMAC Austria National Membership Association | MIBA /  CIMAC NMA

 

 

 

Barbara Eibinger-Miedl, Land Steiermark

„Das LEC hat sich in den vergangenen 20 Jahren als weltweit führendes Forschungszentrum für Großmotoren im Energie- und Transportsektor etabliert“. „Gerade angesichts des Klimawandels und seiner spürbaren Auswirkungen ist die grüne Transformation das Gebot der Stunde. Ich bin stolz auf unsere steirischen Betriebe und Forschungseinrichtungen wie das LEC, die bei der Entwicklung grüner Technologien Vorreiter sind und damit zum Erreichen der Klimaziele wesentlich beitragen.“ 

Barbara Eibinger-Miedl | Wirtschaftslandesrätin | Land Steiermark

 

 

Jörg Fettes, Robert Bosch AG

„Wir unterstützen mit unseren Produkten die Transformation weg von fossilen hin zu klimafreundlichen Kraftstoffen. Grünem Wasserstoff kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Bis 2026 wollen wir bei Bosch im Geschäftsfeld der Antriebssysteme für Großmotoren bis zu 50 Millionen Euro in Technologien zur Nutzung künftiger alternativer Kraftstoffe investieren.“ 

Jörg Fettes | Senior Vice President Business Unit Large Engines | Bosch Österreich

 

 

 

Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, FFG

„Spitzenforschung der COMET-Zentren, wie jene der LEC GmbH, ist für die Transformation zu einer klimaneutralen und smarten Wirtschaft essenziell. Österreichs Vorreiterrolle in der Entwicklung weltweit gefragter Technologien für eine erfolgreiche Energiewende wird dadurch weiter ausgebaut“.

Henrietta Egerth und Klaus Pseiner | Geschäftsführung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH | FFG

 

Renate Kepplinger, Wirtschaftskammer Österreich

„10. Der Aufbau einer österreichischen Wasserstoffwirtschaft hängt entscheidend von wirtschaftlich effektiven Lösungen für zahlreiche technische Teilaspekte ab, wie z.B. gut ausgebaute Netze, langfristige Speicher, effiziente Elektrolyseure und optimale Motoren. Wenn wir für österreichische Unternehmen hier die Möglichkeiten schaffen, diese technischen Lösungen zu erforschen, zu entwickeln und umzusetzen, können wir einen doppelten Beitrag zur nachhaltigen Transformation leisten: in Österreich und gleichzeitig auf internationaler Ebene. Beispiele wie unsere Großmotorenindustrie sind Erfolgsbeispiele die zeigen, welche Möglichkeiten in der Praxis bestehen“.

Renate Kepplinger | Wasserstoffexpertin und Referentin in der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik | Wirtschaftskammer Österreich

 

 

Stephan Laiminger , INNIO Jenbacher

„Das Rückgrat der Energiewende sind flexible und wasserstofffähige Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Nur so können wir effizient und verlässlich die Versorgungslücken der volatilen Energieerzeugung mit Sonnen-, Wind- und Wasserkraft schließen. Ohne flexible, wasserstofffähige Kraft-Wärme-Kopplungsanlangen kann es schnell kalt und dunkel werden“ – „Gemeinsam mit dem Large Engine Competence Center haben wir in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Voraussetzungen für flexible, skalierbare und resiliente Großmotoren geschaffen. INNIO hält 35% am LEC. Ohne diese Entwicklungskooperation wären wir nicht da, wo wir heute sind.“ 

Stephan Laiminger | Chief Technologist | INNIO Jenbacher

 

 

Helmut List, AVL List

„AVL ist seit über 20 Jahren auf dem Gebiet der Elektrifizierung bzw. Kohlenstoff-neutraler Antriebssysteme aktiv und begleitet daher auch die Entwicklungen von „Grünen Großmotoren“ an vorderster Front. Einerseits wird der E-Antrieb gerade im Bereich leichten Nutzfahrzeuge in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Andererseits können E-Motoren mit Batterien die Anforderungen in jenen Anwendungsbereichen, die derzeit von Großmotoren abgedeckt werden, nicht erfüllen. Wir sehen daher gerade in diesem Bereich den Einsatz von Verbrennungsmotoren mit Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen als unumgänglich und als zentralen Baustein für eine klimaneutrale Zukunft.“ 

Helmut List | Chief Executive Officer | AVL List

 

Jaqueline Matijevic , BMK

„Die Österreichische Großmotorenindustrie und Forschungszentren wie das LEC tragen maßgeblich dazu bei, Anwendungsbereiche zu ökologisieren, in denen eine direkte oder indirekte Elektrifizierung nicht ausreicht. Das betrifft zum Beispiel die Schifffahrt und die Luftfahrt, in denen auf Batterien oder Wasserstoffbrennstoffzellen basierende Technologien nur schwer einzusetzen sind. Effiziente, mit erneuerbaren Kraftstoffen betriebene Großmotoren ermöglichen es zum Beispiel, riesige Containerschiffe über das Wasser zu bewegen. Entscheidend ist letztendlich das Gesamtsystem, das regenerative Energiequellen, Energiewandler, neue Energieträger und Energiespeicher kombiniert. In COMET-Zentren wie dem LEC (Large Engines Competence Center) werden Österreichs wissenschaftlich-technologischen Kompetenzen gebündelt und innovative Lösungen im Zeichen einer erfolgreichen Klima-, Energie- und Mobilitätswende entwickelt. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes nachhaltig und ebnet den Weg zu einer nachhaltigen, krisenfesten Wirtschaft. .“ 

Jaqueline Matijevic | Abteilungsleiterin Mobilitäts- und Verkehrstechnologien Sektion | Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

 

 

 

Andreas Wimmer, LEC & TU Graz

„Grüne Großmotoren werden eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen. Österreich nimmt hier seit vielen Jahren eine weltweite Spitzenposition ein, sowohl in der Forschung als auch in der technologischen Umsetzung. Der aktuelle Schwerpunkt von Forschung und Entwicklung liegt in der Transformation der Großmotorentechnologie auf grüne Kraftstoffe wie Wasserstoff, Ammoniak und Methanol, die auf Basis erneuerbarer Energien erzeugt werden. Neben der möglichst effizienten und emissionsfreien Umwandlung steht dabei der Aspekt der Gesamtsystemoptimierung im Vordergrund, der insbesondere die Realisierung geschlossener CO2-Kreisläufe umfasst. Nachhaltige Großmotorensysteme werden für die Sicherheit der Energieversorgung als auch für klimaneutrale Lösungen im Transportsektor unverzichtbar sein. Daraus ergeben sich hervorragende Chancen für hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Branche.“

Andreas Wimmer | Chief Executive Officer & Scientific Director des LEC und Professor am Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme der TU Graz | LEC / TU Graz

 


Über die LEC GmbH

Das Large Engines Competence Center, kurz LEC, ist eine der weltweit führenden Forschungseinrichtungen für Großmotorentechnologien und entwickelt innovative Lösungen für grüne Energie- und Transportsysteme. Ein 70-köpfiges Team aus unterschiedlichen Fachrichtungen betreibt unter der Leitung von Prof. Andreas Wimmer Forschung für die Klimaziele und trägt damit wesentlich zur massiven Emissionsreduktion bei.

Der Forschungsfokus des COMET-K1-Zentrums liegt auf der Optimierung des Gesamtsystems, dem Einsatz erneuerbarer Energien und der Integration und Weiterentwicklung neuer digitaler Technologien. Mit dem COMET-Modul LEC HybTec wird der Forschungsschwerpunkt noch intensiver auf die Einbindung von KI & Big Data Methoden gelegt.

Das LEC verfügt am Campus der TU Graz über eine weltweit einzigartige Prüfstandsinfrastruktur mit Einzylinder- und Vollmotor-Forschungsmotoren. Ein internationale Partnernetzwerk – darunter viele Weltmarktführer und Technologieführer, das COMET-Forschungsprogramm und die einzigartige Infrastruktur bieten die idealen Rahmenbedingungen, um maßgeschneiderte Lösungen für die Industrie zu entwickeln und Green Tech Innovation zu fördern. Interessierten Forscher*innen bietet das LEC hervorragende Langzeit-Perspektiven.

Eigentümervertreter sind die Firmen INNIO Jenbacher und HOERBIGER sowie die Technische Universität Graz und die Montanuniversität Leoben. Das COMET-Zentrum wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sowie den Bundesländern Steiermark, Tirol und Salzburg gefördert.

 

Kontakt:

LEC GmbH • Large Engines Competence Center
Nina Simon | Mobil: +43-664-426 40 40 | email: nina.simon@lec.tugraz.at