Nicole, du hast dich der Großmotorenforschung verschrieben – was fasziniert dich daran, wo liegt dein Forschungsschwerpunkt und welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit für dich in diesem Zusammenhang?

Ich leite aktuell den Forschungsbereich „Verbrennung und Kraftstoffe“ am LEC. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei der Haupttreiber für unsere Aktivitäten und Schwerpunkt unserer Forschungsprojekte, in den wir uns sehr intensiv mit e-Fuels – insbesondere Wasserstoff, Ammoniak und Methanol – beschäftigen, die wir in experimentellen Untersuchungen und Simulationen einsetzen. Die Möglichkeit hierdurch einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten zu können ist eine große Motivation. Wir sind derzeit ein Team von elf Maschinenbauingenieuren und würden auch gerne neue Teammitglieder begrüßen, die an der Entwicklung von Verbrennungssystemen für Großmotoren für die Stromerzeugung und die Schifffahrt interessiert sind.

 

Warum hast du dich für ein Maschinenbaustudium entschieden und wie sah dein Weg in die Wissenschaft aus? Hattest du Vorbilder?

In der Schule habe ich mich für die naturwissenschaftlichen Fächer und Mathematik interessiert. Auf der Suche nach einem Studiengang bei dem ich diese Interessen verfolgen kann, bin ich auf das Maschinenbaustudium gestoßen. Das spezifische Interesse an Verbrennungsmotoren kam erst im Studium –  verstärkt durch einige Praktika in der Automobilindustrie. Dort habe ich auch entdeckt, dass die Themen in der Forschung und Vorentwicklung am ehesten zu meinen Interessen passen. Direkte Vorbilder gab es für mich dabei nicht.

 

Welche Kompetenzen oder Fähigkeiten sollte man für ein Maschinenbaustudium mitbringen?

Grundsätzlich sollte man ein Interesse an technisch, naturwissenschaftlichen Themen mitbringen und möglichst gutes Grundlagenwissen im Bereich Mathematik, Physik, Chemie. Außerdem braucht man ein gewisses Durchhaltevermögen. Das Maschinenbaustudium ist breit angelegt und es gibt immer mal wieder Themen oder Vorlesungen, die einem nicht so gut liegen, aber trotzdem absolviert werden müssen. Da muss man sich durchbeißen.

 

Gibt es Netzwerke, Initiativen oder Programme wie zum Beispiel Mentoring-Programme, die für deine wissenschaftliche Karriere hilfreich waren?

Bei einigen meiner früheren Arbeitgeber gab es Mentoring- und Leadership-Programme, die nicht primär auf eine wissenschaftliche Karriere auslegt waren, aber trotzdem hilfreich, weil sie es mir ermöglicht haben, andere Bereiche der Firma kennenzulernen, Feedback zu erhalten und das firmeninterne Netzwerk zu erweitern.

 

Welche Tipps würdest du Mädchen oder jungen Frauen geben, die in die Wissenschaft gehen wollen?

Vor allem würde ich empfehlen, das Arbeitsgebiet nach Interesse auszusuchen und nicht nach der aktuellen Arbeitsmarktlage. Wenn man sich für ein Gebiet interessiert ist es viel leichter auch die notwendige Disziplin aufzubringen, Durststrecken zu überwinden und Rückschläge zu verarbeiten. Außerdem sollten sie sich nie scheuen Fragen zu stellen und Dinge zu hinterfragen.

 

Vielen Dank für das Interview!